Sonntag, 24. Juli 2016

Mit oder ohne Alkohol?

Schreibt es sich unter Alkoholeinfluss wirklich besser?
Das Schreiben kann bisweilen sehr mühsam sein. Vieles von dem, was man da in die Tastatur des Computers tippt, wird wieder gelöscht, weil es einem nicht gefällt, oder irgendwie dann doch nicht zum Thema passt. "Der Weg ist das Ziel" heißt es immer so schön. Nur, wie gelange zu meinem Ziel?

Es gibt Kollegen von mir, die schreiben nur nachts, wenn alles ruhig ist, keine Kinder mehr schreien, die Geräusche von draußen langsam abklingen. Andere schreiben ganz früh morgens, weil sie zu diesem Zeitpunkt die besten Ideen haben. Die einen trinken viel Kaffee oder Tee beim Schreiben, andere können das Schreiben nur ertragen, wenn sie ein Glas Wein, Bier oder einen Whisky dabei trinken. Die Menschen sind eben unterschiedlich.
Ich zähle mich zu denen, die eigentlich immer schreiben können, auch ohne Alkohol, aber mit viel Kaffee. Wenn ich einen Gedanken habe, schreibe ich ihn auf, versuche ihn in Worte zu kleiden und sofort auf dem Computer festzuhalten. Das Wetter spielte dabei bislang keine Rolle, es kann regnen, schneien, oder die Sonne kann scheinen, egal. So war es zumindest bislang.
Seit einigen Wochen schon regnet und gewittert es bei uns kontinuierlich. Kein Tag, an dem kein Dauerregen niederprasselt, oder Blitze und Donner ihr Unwesen treiben. Das nervt mich. So langsam kann ich keinen Regen mehr sehen und keinen Donner mehr hören! Ich spüre, dass ich bei diesem schlechten Wetter einfach nicht mehr gut schreiben kann. Das Wetter schlägt auf meine Stimmung plötzlich über. Ich war schon versucht, in meinen Roman ein Unwetter einzubauen, um dieses andauernde Szenario zu verarbeiten. Ich habe es aber gelassen, ein bisschen Regen hie und da reicht glaube ich völlig aus in meinem Buch.
Wenn das mit diesen Tiefdrucklagen hier so weitergeht, muss ich mir wohl bald auch einen Whisky einschenken, um schreiben zu können. So langsam kann ich die Kollegen verstehen, die etwas Alkohol benötigen, um die Tastatur ihres Computers zu bewegen. 
Ich gebe dem Wetter und dem Alkohol aber noch ein paar Tage Schonfrist. Wahrscheinlich würde ich beim schreiben unter Alkoholgenuss eh nur wirres Zeug schreiben. 
Jetzt gehe ich mir erst mal einen Kaffee holen und schreibe dann weiter an einer Szene. Gerade eben scheint nämlich die Sonne. Die muss sich verirrt haben...

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